Rojava – Hoffnung inmitten des Terrors?

Information und Diskussion über ein einmaliges basisdemokratisches, emanzipatorisches und ökologisches Projekt im Norden Syriens

Donnerstag, 17. März 2016, 19 Uhr
Murnau-Saal, Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, 33607 Bielefeld

Thema sind die autonomen Kantone im Norden Syriens, auch West-Kurdistan oder Rojava genannt. Selten berichten die Medien über dieses soziale und politische Modell im Norden Syriens. Erst als es den Menschen in der Stadt Kobane gelang, dem sogenannten „Islamischen Staat“ die erste schwere Niederlage beizubringen, konnte es nicht mehr verschwiegen werden: Es gibt da etwas im Norden Syriens, das in kein gängiges Schema passt.


Hinter Kobane und Rojava verbirgt sich ein Projekt, das multiethnisch, multireligiös und basisdemokratisch angelegt ist. Somit ist Rojava der radikale Gegenentwurf zum sogenannten „Islamischen Staat“ und dessen Förderer Saudi-Arabien. Rojava ist aber auch für andere eine Bedrohung: Für all die Diktatoren in den Nachbarstaaten, in denen Demokratie, die Gleichberechtigung von Frauen und Religionsfreiheit wenig zählen.
Der Preis für den Sieg gegen den IS war hoch. Etwa 4000 junge Menschen kamen bei Kämpfen ums Leben. Die Zerstörungen in Kobane und anderswo in Rojava sind groß. Rojava ist immer noch von Feinden umringt, wird vom IS und der Türkei militärisch angegriffen, Hilfslieferungen werden verhindert. Die USA und Russland unterstützen zwar die Volksverteidigungseinheiten Rojavas, aber nur, weil sich kein anderer zuverlässiger Verbündeter im Kampf gegen den „IS“ findet.
In Rojava leben Kurd_innen, Araber_innen, Armenier_innen und Assyrer_innen (Suryoye) zusammen. Es gibt Zweifel, ob das multiethnische und multireligöse Experiment gelingt. In Qamishli inmitten Rojavas, kontrollieren Truppen Assads die Hauptstraße, den Flughafen und den Grenzübergang zur Türkei. Das erhöht die Spannungen bis hin zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Wie jüngst zwischen den Volksverteidigungseinheiten YPG/YPJ und einer Fraktion der Suryoye.
Kann Rojava dennoch als Gegenentwurf zu den Regimen von Assad, Erdogan und der autoritären
Regierung Barzani in der autonomen Region Kurdistan im Nordirak dienen? Welchen Einfluss hat Rojava auf die Türkei? Ist eine multiethnische und multireligiöse, demokratische Gesellschaft möglich?
Darüber sprechen wir mit Anja Flach. Sie ist Ethnologin und Mitglied des Frauenrates Rojbîn Hamburg. Anja Flach hat in den letzten Jahren oft die kurdischen Gebiete bereist.

Bündnis der demokratischen Kräfte OWL
Attac Bielefeld, Attac Gütersloh
YXK Verband der Studierenden aus Kurdistan e.V. Bielefeld
Sozialistisch-demokratischer Studierendenverband (Die Linke.SDS) Bielefeld
Linksjugend ’solid Gütersloh
DIE LINKE Kreisverbände Bielefeld, Gütersloh und Herford
Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) Bielefeld
DIDF (Föderation der Demokratischen Arbeitervereine)  Bielefeld
Kurdische Fraueninitiative für Frieden Bielefeld