Razzia im Hambacher Forst

Polizei durchsucht Camp und Hausprojekt des Braunkohlewiderstands – Pressemitteilung von Aktivist*innen, http://hambacherforst.blogsport.de

Düren, 11.4.16: Razzia auf Camp am besetzten Hambacher Forst und in Werkstatt für Aktionen und Alternativen (WAA) in Düren; Computer, Elektronik und Transparente beschlagnahmt; mehrere Festnahmen;

Am heutigen Vormittag durchsuchte die Dürener Polizei sowohl die besetzte Wiese am Rande des Hambacher Forsts, als auch die WAA in Düren, ein vom Braunkohlewiderstand genutztes Hausprojekt. Als offizieller Grund wurde die Suche nach Beweismaterial zu den Auseinandersetzungen, um die Rodung im vergangenen Halbjahr angegeben. In der WAA wurden sämtliche Computer und Transparente beschlagnahmt – es kam zu einer Festnahme. Am Hambacher Forst wurde mindestens eine weitere Person verhaftet.

Nach Ansicht der Aktivist_innen verfolgen die Behörden mit dem heutigen Großeinsatz ein klares Ziel: “Durch willkürliche Festnahmen und Beschlagnahmungen soll die Klimabewegung geschwächt und Einzelpersonen eingeschüchtert werden – die Strafverfolgung ist dabei nur Vorwand.” führt Mia Gruber, Aktivist_in aus dem Hambacher Forst, aus. Im letzten Sommer hatte es massive Vorwürfe gegen die Polizei Düren gegeben, aufgrund enger Verflechtungen und direkter Zusammenarbeit mit dem Energiekonzern RWE.

Durch die Klimabewegung, die seit Jahren im Rheinland gegen den Kohleabbau kämpft, werden immer häufiger und größere Aktionen durchgeführt. Im Lausitzer Braunkohlerevier entstand eine zweite Waldbesetzung und das Bündniss Ende Gelände plant dort im Mai massenhafte Aktionen zivilen Ungehorsams. Der Hambacher Forst ist bereits seit 4 Jahren besetzt, die Zerstörung des Waldes für den Tagebau wird mit vielfältigen Aktionen bekämpft.

Als Folge daraus verstärken sich auch die Reaktionen von Staat und Energiekonzernen: Mehrere Aktivist_innen waren innerhalb des letzten Jahres zwischenzeitlich inhaftiert, Polizeieinsätze und Übergriffe durch den RWE-Sicherheitsdienst häufen sich.