Solidariwas?! Veranstaltungstour zum Tag der politischen Gefangenen 2017

Vorwärts und nicht vergessen, worin unsere Stärke besteht: die Solidarität!
Wir sind nicht alle. Es fehlen die Gefangenen.
Betroffen sind wenige, gemeint sind wir alle.
Solidarität muss praktisch werden.

Aber spiegelt das die Realität wieder? Ist der Solidaritätsbegriff wirklich unteilbar und strömungsübergreifend unwidersprochen gültig? Oder ist Solidarität vielmehr abhängig von Zustimmung zu bzw. Ablehnung von politischen MItteln oder Inhalten der Betroffenen? Ist Solidarität also „selektiv“ möglich und damit möglicherweise auch Ausdruck von Trennung und Abgrenzung? Und warum verhält sich die Radikale Linke auffallend zurückhaltend zu Repression gegen §129b-Gefangene?

Was hat sich in den letzten 25 Jahren am Verständnis von Solidarität verändert? Hat sich überhaupt etwas verändert oder war es schon immer anders als gedacht? Diese und weitere Fragen zum Umgang mit Solidarität, ihren Bedingungen und den Widersprüchen und Möglichkeiten in der täglichen Praxis wollen wir auf einer Podiumsdiskussion aufgreifen. Ausgangspunkt dieser Diskussion ist die Einschätzung, dass alle, die kämpfen oder gekämpft haben, auch Ziel staatlicher Verfolgung werden können. Das haben Prozesse, Fahndungsmassnahmen und Auslieferungsverfahren in den letzten Jahren immer wieder bewiesen.

Die Botschaft, die dahinter steht, ist klar: der Staat bestimmt, wen er verfolgt, mit welchen Methoden und wann es vorbei ist. Entscheidend dabei ist nicht, wie wir selbst die Ebene und Qualität der Konfrontation  mit dem Staat einstufen – entscheidend ist, auf welcher Seite der Barrikade wir stehen. Solidarität ist unsere wirksamste Waffe gegen staatliche Repression, wenn wir erkennen, dass wir einen gemeinsamen Kampf führen.

Podiumsdiskussion mit:

Andreas-Thomas, als Militanter der Stadtguerilla „Bewegung 2. Juni“, zehn Jahre in Haft, heute in der interventionistischen Linken
Peter und Piet, Solidaritätsgruppe zur Unterstützung von Bernhard Heidbreder gegen eine Auslieferung aus Venezuela an die BRD und für die Einstellung des K.O.M.I.T.E.E.-Verfahrens,
Sophie, Solikomitee „Freiheit für Sonja und Christian“
Henning, Bundesvorstand der Roten Hilfe e.V.

Mittwoch, 15. März 2017, 19:00 Uhr
AJZ, Heeper Str. 132 in Bielefeld

 

die ganze Tour:
11.03.2017, 19 Uhr Frankfurt, Internationales Zentrum
12.03.2017, 19 Uhr Leipzig, G16
14.03.2017, 19 Uhr Stuttgart, Linkes Zentrum Lilo Herrmann 15.03.2017, 19 Uhr Bielefeld, AJZ
17.03.2017, 19.30 Uhr Hamburg, Rote Flora