100 Jahre Rote Hilfe – 100 Jahre Solidarität

100 Jahre Rote Hilfe: Das ist für uns ein Anlass, die komplexe Geschichte der Roten Hilfe(n) nachzuzeichnen, als auch auf die Antirepressions-Arbeit der Roten Hilfe e. V. aufmerksam zu machen und sie in dieser Tradition zu sehen. Zudem wollen wir im Jubiläumsjahr auch die aktiven Roten Helfer*innen feiern, die die praktische und finanzielle Unterstützung für von Repression betroffene linke Aktivist*innen tagein, tagaus organisieren, ebenso wie unsere Mitglieder, Spender*innen und Freund*innen, die diese Arbeit erst ermöglichen.

Ausstellung: 100 Jahre Rote Hilfe: 1924 – 2024


ab Mitte Juni in der Bürger*innenwache am Siegfriedplatz/ Bielefeld (leider nicht barrierefrei)

und in der Universität Bielefeld

ab September im AJZ, Heeper Str. 132/Bielefeld

Vortrag „Schafft Rote Hilfe!“ Die Rote Hilfe Deutschlands in der Weimarer Republik und unter dem NS-Faschismus

Freitag, 9. August 2024, 19:00 Uhr, Bürger*innenwache

Die 1924 gegründete Rote Hilfe Deutschlands (RHD) war eine KPD-nahe Solidaritätsorganisation mit zuletzt rund einer Million Mitgliedern, unterstützt von so unterschiedlichen Persönlichkeiten wie Erich Mühsam, Kurt Tucholsky, Käthe Kollwitz, Albert Einstein oder Thomas Mann. Sie setzte sich für die politischen Gefangenen und deren Familien ein, bezahlte Anwält*innen für Angeklagte und protestierte mit Kampagnen gegen staatliche Repression. Nach dem Verbot durch die Nazis im März 1933 war die RHD jahrelang im Untergrund aktiv. Der Vortrag gibt einen Überblick über die RHD in beiden Epochen und greift Beispiele aus der Region auf.

Mit Silke Makowski (Historikerin, Hans-Litten-Archiv, Göttingen), sie ist Verfasserin der Broschüre „Helft den Gefangenen in Hitlers Kerkern“. Die Rote Hilfe Deutschlands in der Illegalität ab 1933.

Film: Solidarität verbindet! 100 Jahre Rote Hilfe

Freitag, 30. August 2024, 19:00 Uhr, AJZ-Kino

Der Film „Solidarität verbindet – 100 Jahre Rote Hilfe“, der zum 100-jährigen Bestehen der Roten Hilfe erschienen ist, widmet sich der Geschichte und Gegenwart der Solidaritätsarbeit. Beginnend bei der Roten Hilfe Deutschlands in der Weimarer Republik und in der Illegalität während des NS-Faschismus, schlägt der Film einen Bogen über die Neugründung von Rote-Hilfe-Strukturen in den frühen 1970er- Jahren bis zur heutigen Roten Hilfe e.V.

Beispielhafte Repressionsfälle zeigen Aktionsfelder aus diesen Phasen auf und nähern sich dem Thema aus verschiedenen Perspektiven: In Interviews kommen linke Aktivist*innen aus unterschiedlichen Bewegungen zu Wort, die angeklagt oder inhaftiert wurden und solidarische Unterstützung erfuhren, ebenso wie Rote-Hilfe-Mitglieder, die die Prozesse begleiteten und Kampagnen organisierten. Dabei wird deutlich, dass Unterstützungspraxis, Themen und politische Schwerpunkte einige Kontinuitäten, aber auch Änderungen und Brüche erfahren haben. Als roter Faden zieht sich die praktische und organisierte Solidarität durch alle Jahrzehnte.

Geburtstagsparty 100 Jahre Rote Hilfe

Samstag, 21. September 2024 ab 16:00 Uhr im AJZ

Mit Ausstellung, Kaffee & Kuchen und
anarchischen Powerchansons von „Grips und Schaden“

Wir freuen uns darauf, mit vielen solidarischen Menschen – also euch – zu feiern!